Wer war Heinrich Heine?

221 – so alte wäre Heine 2018 geworden. Vor allem aus Düsseldorf ist Heine kaum wegzudenken, aber obwohl viele wissen, dass er ein Vordenker und Journalist war, sind seine Lebensumstände nicht allen bekannt. Vor dem Slam hat Carina Blumenroth von hochschulradio düsseldorf Heines Lebensgeschichte erläutert.

Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf als Sohn jüdischer Eltern geboren, seine Eltern nannten ihn eigentlich Harry. Doch nach seiner protestantischen Taufe 1825 nannte er sich Heinrich. 1815 verließ Heine Düsseldorf; erst für eine Banklehre in Frankfurt und Hamburg. Später studierte er Jura in Bonn, Göttingen und Berlin. Im Jahr 1831 ging er nach Frankreich ins Exil.

Mit der Begründung, dass seine Schriften „Zerstörung von Zucht und Sittlichkeit“ sind, wurden sie 1831 in Deutschland zensiert.

Seine Schlagworte waren Autonomie, Freiheit und Emanzipation, und vielleicht genau deswegen war in Deutschland zu Lebzeiten und darüber hinaus eine strittige Person. Er war ein Vordenker, der mit seinen Ansichten aneckte – politisch, gesellschaftlich und sozial. Er war unbequem und hinterfragte Sachen.
Seit 30 Jahren ist die Universität in Düsseldorf nun nach ihm benannt, aber bis die Uni den berühmten Namen des Düsseldorfer Dichters tragen durfte, war es ein langer Kampf – politisch und gesellschaftlich – zum Teil auch, weil die Ausrichtung der Universität Düsseldorf, die einen medizinischen Schwerpunkt hatte, nach Ansichten einiger Menschen nicht zu dem Dichter passte.

Noch während des Streites hat sich der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki zu dem Thema positioniert. Er hat geschrieben, dass Heine die Gunst einer Universität in Nordrhein-Westfalen nicht brauchte, aber die Uni brauche seinen Namen.

Heute sehen wir an der Uni viel von Heine – ob Statuen oder Zitate: Heine ist an der Uni präsent und orientiert sich an seinen Werten: Freiheit, Autonomie und Emanzipation.